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Newsletter 2-2021 / Fokus 1

Dieser Artikel ist Teil des EDK-Newsletters vom 1. Juli 2021

Der Vorstand der EDK genehmigte das Statut der neuen SVAK

Nach den Mittelschulen und der Berufsbildung verfügen nun auch die Volksschulen über eine interkantonale Konferenz: Der Vorstand der EDK genehmigte am 7. Mai 2021 das Statut der neuen Schweizerischen Volksschulämterkonferenz (SVAK). 

Reto Furter ist als Leiter des Koordinationsbereichs Obligatorische Schule, Kultur & Sport automatisch auch der Geschäftsführer der neuen SVAK. Im Interview erzählt er uns, was die SVAK genau macht, wie sie es macht und worauf er sich bei der Arbeit mit der Volksschulämterkonferenz am meisten freut.

Portrait von Reto Furter
Bild Legende:

Was macht die SVAK genau?
Die SVAK ist eine so genannte Fachkonferenz und wird sich mit wichtigen Themen der Volksschule beschäftigen, die von gesamtschweizerischer Bedeutung sind. Es geht dabei hauptsächlich um einen regelmässigen interkantonalen Informations- und Erfahrungsaustausch unter den Leiterinnen und Leitern der Volksschulämter, um den Dialog zwischen den Sprachregionen, um eine stärke Zusammenarbeit mit den anderen Bildungsstufen und eine koordinierte Weiterentwicklung der obligatorischen Schule.

Was sind die wichtigsten Aufgaben?

  • die EDK in wichtigen Fragen der obligatorischen Schule zu beraten;
  • der EDK Anträge zu wichtigen Anliegen der obligatorischen Schule zu stellen;
  • die Weiterentwicklung der obligatorischen Schule und ihre Anschlussfähigkeit zu fördern;
  • den Informationsaustausch und die Koordination unter den Kantonen und den Regionen sicherzustellen;
  • zugeordnete Arbeitsgruppen und weitere Gremien zu führen;
  • Aufträge der EDK zu bearbeiten.

Wieso gibt es die SVAK erst jetzt?
Abschliessend kann ich das nicht erklären, mir fehlt da das historische Gedächtnis der EDK, weil ich erst seit dem Herbst 2018 bei der EDK tätig bin.
Es gab aber einerseits die Sorge, dass eine gesamtschweizerische Konferenz die Kantone und Sprachregionen übersteuern könnte. Im Bereich der Volksschule liegt die Zuständigkeit bei den Kantonen. Der einzelne Kanton hat daher eine grosse Autonomie bei der Ausgestaltung und Weiterentwicklung seiner obligatorischen Schule. Zudem koordinierten sich die vier Sprachregionen lange in eigenen Konferenzen mit eigenen Gremien.
Und andererseits gab es bisher offenbar keinen inhaltlich-fachlichen Bedarf für eine gesamtschweizerische Zusammenarbeit bei der obligatorischen Schule. Themen wie die COVID‑19‑Krise zeigen nun aber die Wichtigkeit einer solchen Konferenz.

Im Herbst nimmt die SVAK ihre Arbeit auf. Was sind die dringendsten Themen, die bei dieser ersten Konferenz besprochen werden?
Eines der dringendsten Themen ist das Angebot von Italienischunterricht der verschiedenen Kantone. Die SVAK wird dazu eine Bestandsaufnahme und Analyse in Auftrag geben, um Anhaltspunkte zu erhalten, welche Massnahmen zu einer Verbesserung und/oder Klärung der Situation führen könnten. Ein anderes wichtiges Thema ist die Überprüfung der Grundkompetenz, kurz ÜGK. Hier soll eruiert werden, wie die Erkenntnisse der ÜGK noch besser für die Weiterentwicklung der Volksschulen nutzbar gemacht werden können. Ausserdem ist es an der Zeit, die Förderung der Austauschaktivitäten in der Volksschule gesamtschweizerisch besser zu koordinieren.
Und last but not least muss geprüft werden, wie Synergien mit bestehenden Gremien geschaffen werden können und ob unter dem Dach der SVAK allenfalls neue Gremien entstehen sollen.

Wie wird die SVAK arbeiten?
Die Arbeitsweise unterscheidet sich nicht gross von der Arbeitsweise bereits bestehender Fachkonferenzen. Die Mitglieder der SVAK, das heisst, alle Leiterinnen und Leiter der kantonalen Volksschulämter sowie der- oder diejenige des Fürstentums Liechtenstein, treffen sich zwei Mal pro Jahr zur Mitgliederversammlung. Dort werden unter anderem das Co‑Präsidium gewählt sowie laufende Geschäfte beraten. Ein Alleinstellungsmerkmal der SVAK gegenüber den anderen Fachkonferenzen ist das Co‑Präsidium. Uns war es wichtig, dass im Präsidium sowohl der Präsident oder die Präsidentin der Deutschsprachigen Volksschulkonferenz sowie das Pendant der Westschweizer/Tessiner Konferenz vertreten ist. Es ist nun also explizit ein zweisprachiges Co‑Präsidium.
Neben der Mitgliederversammlung trifft sich der leitende Ausschuss. Dieser besteht aus dem Co‑Präsidium und zwei weiteren Mitgliedern, ebenfalls jeweils eines aus der Deutsch- und aus der Westschweiz bzw. aus dem Tessin. Der leitende Ausschuss bereitet die Geschäfte der SVAK vor und sorgt für die Nachbereitung sowie für die Umsetzung der Ergebnisse der Mitgliederversammlung.
Um konkrete Aufgaben umzusetzen, kann die Mitgliederversammlung ausserdem Arbeitsgruppen einsetzen und deren Aufgaben festlegen, externe Aufträge erteilen, Netzwerke einrichten sowie Tagungen durchführen.

Was ist deine Aufgabe?
Ich bin für die Geschäftsführung zuständig und sorge dafür, dass die SVAK ihre Funktion und ihre Aufgaben möglichst gut ausüben kann.
Zum Beispiel spüre ich relevante Themen auf, die von gesamtschweizerischer Bedeutung sind oder sein könnten. Dabei spielen verschiedene Faktoren eine Rolle: Erwartungen der Politik, Bedürfnisse der Kantone, fachlich-pädagogische Fragestellungen.

Was ist für dich die grösste Herausforderung in dem Projekt?
Zuerst einmal geht es darum, dass sich die Konferenz in die bereits bestehende Geometrie der interkantonalen Zusammenarbeit integriert, und zwar so, dass sie für die Akteure zu einem Gewinn wird und eine spürbare Wirkung im System erzielen kann.
Eine weitere Herausforderung besteht im Brückenbauen zwischen den pädagogischen Kulturen und Sensibilitäten der Deutschschweiz und der lateinischen Schweiz. Das sehe ich aber nicht als Problem, sondern als eine spannende und lohnenswerte Aufgabe.

Was wünschst du dir am meisten von der SVAK, was erhoffst du dir von ihr?
Dass die SVAK dank einer gewachsenen vertrauensvollen Zusammenarbeit das Selbstbewusstsein und den Mut hat, die wirklich wichtigen Fragen anzupacken. Zum Beispiel die Frage, wie die Chancengerechtigkeit in der Volksschule erhöht werden kann.

Worauf freust du dich am meisten?
Auf das Brückenbauen. Und auf die Zusammenarbeit mit Kolleginnen und Kollegen, die sich alle für etwas vom Kostbarsten unserer Gesellschaft engagieren: für die Förderung, Stärkung und Bildung von Kindern und Jugendlichen.

Weitere Informationen.

Kontakt
Mediendienst Generalsekretariat EDK
+41 31 309 51 11

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